Hilfe, mein Baby schreit!
Dein Baby schreit und raubt dir den letzten Nerv? Ist dein Säugling vielleicht sogar ein Schreibaby? Lies in unseren Beruhigungstipps, wie du das Brüllen deines Babys in den Griff bekommst. Hier geht`s direkt zu den Beruhigungstipps!
Wie du erkennst, ob du ein Schreibaby hast, kannst du hier nachlesen: Direkt zu den Infos über Schreibabys!
Babys sind niedlich, knuffig und süß. Sie bereichern unser Leben und wecken Gefühle des Beschützens und der Zuneigung in uns. Doch wenn das Baby schreit, bringt es seine Eltern manchmal zur Verzweiflung. Gerade Erstlingsmüttern fehlt die Erfahrung, den Grund für das Weinen ihres Babys heraus zu finden. Oft sind Eltern mit einem schreienden Baby überfordert.
Warum schreien Babys?
Die meisten Babys machen sogenannte Schreiperioden durch. Diese vergehen mit der Zeit, doch bis dahin verspüren die Eltern eine Hilflosigkeit, die – je nach Charakter – auch in Wut umschlagen kann. Je nach Dauer und Intensität dieser Schreiphasen, können sie sich über Wochen oder Monate hin ziehen. Dein Baby brüllt dann manchmal stundenland scheinbar ohne Grund.
Doch wenn dein Baby schreit, möchte es dir dringend etwas sagen. Vergiss nicht: Es kann nicht sprechen, sich nicht anders ausdrücken. Das ist auch okay, denn in den ersten Lebenswochen bedeutet das Schreien höchstwahrscheinlich, dass es Hunger hat. Aber wenn das Schreien überhand nimmt, zehrt das an den Nerven.
Gerade die ersten Wochen nach der Geburt befindest du dich in der Kennenlernphase mit deinem kleinen Wonneproppen. Tag für Tag lernst du deinen Schatz besser kennen und verstehen. Solange du noch nicht weißt, was sein Schreien bedeutet und was ihm fehlt, musst du alle Möglichkeiten durchprobieren und austesten.
Hat dein Baby Hunger? Braucht es eine neue Windel? Oder möchte es einfach nur elterliche Zuneigung? Oft kann Papa machen was er möchte, es funktioniert nicht, aber wenn Mama das Baby auf den Arm nimmt, ist schlagartig Ruhe. Das funktioniert jedoch nicht bei jedem Kind.
Baby nicht schütteln!
So sehr das Geschrei dich auch belastet: Schüttel dein Kind nicht! Schütteln führt fast immer zu einem Schütteltrauma! Dabei wird das Gehirn deines Kindes verletzt und es nimmt Schaden, der nicht mehr geheilt werden kann. Oft sterben Babys auch an einem Schütteltrauma.
Sollte dein Baby von jemandem geschüttelt worden sein, rufe umgehend einen Notarzt!
Symptome für ein Schütteltrauma sind zum Beispiel, wenn dein Kind plötzlich sehr ruhig ist, jammert oder lethargisch wird. Hier ist schnelle Hilfe notwendig. Da es sich um einen Notfall handelt: 112 wählen!
Das Leben deines Kindes ist in Gefahr, das wiegt schwerer als Freundschaften, Partner oder die Angst vor der Reaktion anderer Leute!
Schreien ist Kommunikation für Babys!
Aber warum muss dein Baby schreien? Ganz einfach gesagt: Ein Baby schreit, weil es etwas mitteilen möchte. Egal was sie wollen, eine andere Möglichkeit als zu schreien haben sie nicht. Meistens sind es daher ganz grundlegende Ursachen: Hunger, Bauchweh oder einfach das Bedürfnis nach der Nähe der Mama.
Vergiss nicht, dass dein Baby neun Monate in deinem Körper war. Die Situation „hier draußen“ überfordert es. Geräusche sind plötzlich viel lauter, das Licht viel heller. Es ist kälter und trocken, alles bewegt sich und dein Herzschlag und das Summen deines Blutkreislaufs sind verschwunden. Die ersten Lebensmonate sind eine schwere Zeit für dein kleines Würmchen.
Nabelbruch durch zu starkes Schreien?
Schreit dein Baby ungewöhnlich viel und steigert sich auch stark hinein? Es verkrampft sich dabei und drückt den Rücken durch? Wenn dein Baby so extrem schreit, solltest du seinen Bauchnabel im Blick behalten. Durch die Anstrengung beim Schreien kann es zu einem Nabelbruch kommen. Dieser ist zunächst erstmal nicht gefährlich, muss jedoch beobachtet werden. Was genau ein Nabelbruch ist und wann er behandelt werden muss, kannst du in unserem Artikel „Nabelbruch“ nachlesen.
Was ist ein Schreibaby?
Ca. 20 Prozent aller Babys schreien extrem oft, vor allem in den ersten drei Monaten ihres Lebens. Sie können sich einfach nicht selbst beruhigen. Deshalb werden sie auch Schreibabys oder Schreikinder genannt. Das ständige Gebrülle kann dich schon mal an den Rand der Verzweiflung bringen.
Wie erkenne ich ein Schreibaby?
Normalerweise schreit ein Baby nur wenn es Hunger hat, sich einsam fühlt oder müde ist. Wenn dein Kind jedoch mehr als drei Stunden am Tag schreit, ohne das du es beruhigen kannst, könnte es sich um ein Schreibaby handeln. Ein Schreibaby schreit ohne erkennbaren Grund besonders schrill und intensiv. Der Rücken ist meist überstreckt und das Gesicht puterrot. Außerdem sind die kleinen Hände zu Fäusten geballt und die Beine angezogen. Dein Kind schläft tagsüber oft nicht mehr als 30 Minuten, weil es einfach nicht zur Ruhe kommt.
Diagnose: Schreibaby
Ein Schreikind schreit mindestens länger als drei Stunden an drei Tagen pro Woche. Und das über mehrere Wochen lang. Meistens beginnen die Schreiattacken ab der 2. Lebenswoche und enden dann mit viel Glück ab Beginn des 4. Lebensmonats. Ein Säugling, der ein Schreikind ist, hat oft einen aufgeblähten Bauch. Dieser sogenannte Blähbauch kommt vom ständigen Schreien. Dabei schluckt dein Baby so viel Luft, dass sich der Bauch wie ein Luftballon aufbläst. Nachdem dein Kinderarzt sämtliche körperlichen Ursachen wie Schmerzen, Infekte oder organische Erkrankungen ausschließen kann, besteht der Verdacht, dass Du eventuell ein Schreibaby hast.
Ursachen: Warum habe ich ein Schreikind?
Rauchende Schwangere tragen ein höheres Risiko als Nichtraucherinnen ein Schreibaby zu entbinden. Auch Frauen, die in der Schwangerschaft starke seelische Belastungen erleben, sind stärker betroffen. Neugeborene Babys kommen manchmal mit den überschwelligen Reizen Ihrer Umgebung nur schwer zurecht. Zu viel strömt auf sie ein. Dies zu verarbeiten, fällt dann gar nicht so leicht. Auch der Rhythmus zwischen Wach- und Schlafzeiten muss sich erst einpendeln. Damit sind Babys oft überfordert und reagieren mit Schreien.
Hilfe bei Schreibabys
Hast du schon mal etwas von einer Schrei-Ambulanz gehört? Hier leisten Therapeuten professionelle Hilfe. Sie können die Signale deines Babys richtig deuten und dir wichtige Ratschläge zum Umgang mit deinem Säugling, der niemals überfordert werden sollte, geben. Schrei-Ambulanzen sind angegliedert an Kliniken, Bratungsstellen und sicher auch an deiner Kinderarztpraxis. Hier kannst du deine Unsicherheit überwinden und neue Ressourcen auftanken. Zusätzlich lernt dein Baby, wie es seine natürliche Selbstregulation entwickelt. So wird dein Sonnenschein in seiner Entwicklung unterstützt.
Ein Tagesrhytmus beruhigt dein Baby
Ein gutes Mittel, um das Geschrei von vornherein zu minimieren, sind ein guter Tagesrhythmus und die Vermeidung von unnötigen Reizen. Der Aufbau eines Tagesrhythmus erordert viel Zeit, Geduld und auch etwas Disziplin deinerseits. Es dauert Wochen, oft gar Monate, bis ein Säugling einen regelmäßigen Schlafrhythmus entwickelt. Dieser ist eine Grundlage für ein ausgeglichenes Kind. Die meisten Eltern werden sagen, dass ihre Kinder auch mit Ritualen und wenig Reizen geweint haben. Zum einen ist kein Kind wie das Andere und jedes reagiert entsprechend unterschiedlich. Und es gibt Phasen, in denen einfach nichts wirkt. Ob das Baby nun wächst, zahnt, Blähungen hat oder von den Reizen um sich herum überfordert ist: All das kann Grund für einen Säugling sein, aus voller Lunge zu brüllen. Die Lunge wird übrigens durch das Schreien gestärkt, daher sollte dein Kind auch mal laut mitteilen, dass es da ist. Koliken und Verdauungsprobleme führen oft zu übermäßigem Schreien beim Baby. Die sogenannten Dreimonatskoliken sind in den ersten Lebensmonaten ebenfalls ein Grund, dass dein Säugling weint. Wenn keiner unserer Tipps zur Beruhigung hilft, solltest du einen Kinderarzt aufsuchen und abklären lassen, dass keine körperlichen Probleme vorliegen.
Beruhigungstipps fürs Baby
Wie beruhige ich mein Baby?
Überlege zuerst, was deinem Kind fehlen könnte. Hast du diese Punkte schon gecheckt?
- Dein Baby hat Hunger
- Die Windel ist voll
- Es ist zu warm oder kalt für deinen Säugling
- Zu viele laute Geräusche in der Umgebung
- Im Babyzimmer ist es zu hell
- Dein Baby möchte schmusen
- Das Kleine ist vollkommen übermüdet, findet aber keinen Schlaf
Wenn du das alles „abgearbeitet“ hast und sich das Kleine trotzdem nicht beruhigt, kannst du die folgenden Maßnahmen ausprobieren.
Pucken beruhigt dein Baby
Um Geborgenheit zu erzeugen, kannst du dein Baby auch „pucken“. Das ist eine spezielle Einwickeltechnik, die dem Kleinen Geborgenheit gibt. Das Thema ist recht umfangreich, daher haben wir dir einen extra Artikel zum Thema „Pucken“ zusammengestellt. Dort findest du auch ein Video mit einer Anleitung zum Pucken: >Hier gehts direkt zum Pucken-Artikel!
Geborgenheit schaffen durch Geräusche
Wie auch bei uns Erwachsenen, wirken gleichmäßige Geräusche auf ein Kind einschläfernd. Im Mutterleib war dein Herzschlag immer in der Nähe. Zudem war dein Baby immer von deinem Körper umgeben. Um dieses Gefühl des Beschützt-Seins zu simulieren, kannst du dein Baby pucken. So nennt man das feste Einwickeln in eine Decke. Eine Anleitung, wie das richtig geht, stellen wir dir bald zur Verfügung.
Auch Geräusche helfen dabei, Geborgenheit zu erschaffen. Musik oder deine Stimme beruhigen das Baby ebenfalls. Hier helfen Schlaflieder oder Spieluhren. Bei Spieluhren solltest du darauf achten, dass sie eine lange Spielzeit haben. Eine sehr lange Spielzeit. RICHTIG lang! Viele Babys erwachen wieder und fangen an zu weinen, wenn die Melodie endet und sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht richtig eingeschlafen sind.
Aber auch „eintönige“ Geräusche können hilfreich sein: Einige Babys empfinden sogar laufende Staubsauger oder das Geräusch der Spülmaschine als beruhigend.
Besonders bewährt hat sich hier der Fön. Das gleichmäßige Brummen nimmt dem Baby die Anspannung und lässt es ruhig schlummern. Damit du deinen Fön nicht stundenlang laufen lassen musst, kannst du auch Youtube-Videos oder Apps nutzen, die das Geräusch dauerhaft abspielen. Wir haben dir hier ein Video verlinkt, das mehrere Stunden Föngeräusche abspielt. Natürlich ohne Werbung!
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Baby auf dem Arm wiegen
Bewegung und Nähe der Eltern wirken beruhigend auf Säuglinge. Unsere Welt ist laut und das Kind wird mit Reizen überflutet. In Mutters Armen fühlt es sich geborgen und sicher. Es ist durchaus möglich, dass du deinen Wonneproppen stundenlang halten, wiegen oder wippen mußt. Ein Schaukelstuhl oder Sitzball sorgen dafür, dass du es dir dabei auch selbst bequem machen kannst. Auch eine Hängematte bietet sich an. Hier kannst du dein Baby bequem auf deinen Bauch legen und ein Buch lesen. Wird dir das Baby zu schwer oder du wirst selbst müde, kannst du es in eine Wiege legen oder im Kinderwagen herumfahren.
Ein Spaziergang an der frischen Luft wirkt oft Wunder und tut dabei auch dir selbst gut.
Viele Mütter haben das Tragetuch für sich entdeckt. Richtig eingewickelt, kann dein Baby im Tragetuch schlafen und deine Nähe genießen, während du deine Hausarbeit erledigst oder einkaufen gehst. Natürlich können auch Papas das Tragetuch benutzen.
Dein Baby schreit? Der Schnuller kann helfen
Saugen entspannt das Baby. Ob das ein (sauberer) Finger ist oder der altbekannte Schnuller, ist dem Kind in der Regel erst einmal egal. Das Saugen führt zur Entspannung verschiedener Muskelpartien. Nachteil: Schnuller können zu Fehlstellungen der Zähne führen. Wenn dein Baby zahnt, kann er also ein Nachteil sein.
Massagen mit Öl oder ein warmes Bad beruhigen einen Säugling ebenfalls.
Es ist wichtig, dass das Wasser für ein Bad weder zu kalt noch zu warm ist. Darauf solltest du besonders achten. Wenn du deinen Ellenbogen ins Wasser hältst und es als angenehm empfindest, ist die Temperatur für dein Baby okay. Du solltest aber die Reaktion deines Kleinen testen. Manche Kinder baden nicht gerne. In diesem Fall fällt dieser Tipp leider weg.
Das Wichtigste zum Schluss: Ruhe bewahren!
So abgedroschen das auch klingen mag: Je ruhiger du selbst bist, desto eher beruhigt sich auch dein Kind. Die ersten Lebenswochen nach der Geburt sind stressig, erst recht wenn das Baby schreit. Aber in Panik zu verfallen bringt weder dir, noch deinem Nachwuchs etwas. Säuglinge sind sehr sensibel und können deine Unruhe und Anspannung spüren.
Es ist vollkommen in Ordnung, das Kind mal kurz in seine Wiege zu legen und erstmal tief durchzuatmen. Lass es einen kurzen Moment weiterschreien. In dieser Zeit kannst du einmal Luft holen runter fahren. Das wird deine Nerven beruhigen und du wirst danach entspannter an die Situation herangehen.
Lass dein Kind maximal ein paar Minuten unbeaufsichtigt!
Am besten fragst du Freunde oder Familienmitglieder, ob sie babysitten können. Vielleicht passen auch die Nachbarn mal für eine Stunde auf deinen kleinen Schatz auf, in der du in Ruhe duschen und dich ausruhen kannst. Auch wenn es nur zehn Minuten sind, deine Nerven werden es dir danken und dein Baby wird spüren, dass deine Anspannung nachgelassen hat!
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieser Seite ersetzt keine medizinische Untersuchung! BabySOS informiert dich und gibt dir Tipps, aber wir sind keine Ärzte! Wenn dein Baby nicht aufhört zu schreien oder du unsicher bist: Bitte suche mit ihm einen Arzt auf!
Mit Schaukelmöbeln beruhigst du dein Baby
Viele Eltern nutzen einen Schaukelstuhl, um ihr Baby zu beruhigen. Der Schaukelstuhl hat den Vorteil, dass du in ihm auch mit deinem Baby wippen kannst. Wenn dein Baby schläft, kannst du dich selbst zurücklehnen und etwas ausruhen. Das schont den Rücken und ist nicht so anstrengend wie stundenlanges Tragen.
Möbel pimpen mit „Schaukelding“
Wenn du einen Lieblingssessel hast, der nicht zum schaukeln oder wippen taugt, kannst du ihn einfach zum Schaukelstuhl umbauen. Bei „Schaukelding“ bekommst du die Kufen für deinen Lieblingssessel und kannst ein Schaukelmöbel daraus machen. Das erspart dir eine teure Neuanschaffung. Zudem kannst du deinen Stuhl oder Sessel ganz normal weiter verwende, wenn dein Kleines mal aus der härtesten Zeit raus ist.
Wirf mal einen Blick auf die Produkte von Schaukelding, vielleicht findest du etwas passendes für dich, das deinen Rücken schont wenn du dein Baby schaukelst.
Nadine Gellner
Hebamme und Mutter von drei Kindern
"Meine drei Kinder fordern mich oft, aber sie sind für mich das Wichtigste auf der Welt. Die Arbeit als Hebamme und das Mutter-sein ergänzen sich gut: Erfahrungen aus dem einen Bereich helfen auch im Anderen weiter. Gerade Erstlingsmütter sind sehr unsicher und machen auch mal Fehler. Hierbei zu helfen und zu unterstützen ist eine tolle Aufgabe."
Auf BabySOS betreut Nadine die Bereiche "Umgang mit dem Kind" und "Infos für Mütter".