Zehn Tipps, die dir das Stillen leichter machen

von | Mai 17, 2020

Die Geburt deines Babys steht kurz bevor, oder du hast sie gerade hinter dir? Dann herzlichen Glückwunsch! Doch was nun? Jeder weiß, dass man als Mutter sein Kind stillen kann und dass man das mit seinen Brüsten tut, aber wenn es dann so weit ist, kommen vielleicht doch ein paar Fragezeichen. Doch keine Sorge, wir helfen dir mit vielen Infos zum Stillen weiter!

Stillen ja, aber ab wann?

Stillen leicht gemacht - So geht`s!

Stillen leicht gemacht – So geht`s!

Noch immer hält sich das Gerücht, dass man mit dem Stillen etwa 24 Stunden nach der Geburt warten soll, doch das ist falsch.
Du kannst dein Baby sofort stillen, wenn du und dein Kind das möchten. Ein spontan, also natürlich, geborenes Baby sucht nach der Geburt direkt nach der Brust. Das kannst du sogar testen, indem du dein Baby auf deinen Bauch legst. Es wird den Weg zur „Milchbar“ von ganz alleine finden!

Allerdings setzt der Milcheinschuss noch nicht sofort ein. Das dauert meist ein paar Tage. Bis dahin kommt das sogenannte Kolostrum. Kolostrum ist die Vormilch oder auch Erstmilch. Sie hat meist eine leicht gelbliche Form und kann auch etwas Blut enthalten. Es hat eine leicht abführende Wirkung, damit dein Baby das Mekonium ausscheidet. Das, auch als Kindspech bezeichnete, schleimige Etwas, ist kein richtiges Verdauungsprodukt. Dein Baby hat ja wahrscheinlich noch nicht richtig gegessen.

Das Mekonium ist eine Mischung aus Resten der Schleimhäute, eingedickter Galle und, gemeinsam mit dem Fruchtwasser geschluckten, Haaren und Hautzellen.

Es wird in der Regel zwischen den ersten 24 und 48 Stunden ausgeschieden. Wenn das nicht der Fall sein sollte, deutet es auf einen Darmverschluss hin, den du nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest.

Das Kolostrum ist sehr proteinhaltig und hat weniger Fett als die „richtige“ Milch, die dein Körper später produzieren wird.

Bild: BabySOS Touch-Icon

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Warum Stillen? Was sind die Vorteile?

Auch das ist eine Frage, die sich viele Mütter heutzutage stellen. Es gibt doch mittlerweile viele Produkte zu kaufen, immer speziell auf das Alter deines Kleinen angepasst.

Die Muttermilch ist für dein Kind immer die beste Nahrung. Es ist eine optimale Mischung aus den benötigten Kohlenhydraten, Eiweiß, Fett, Vitaminen, Mineralstoffen und Abwehrstoffen.

Doch nicht nur das. Sie hat den Vorteil, immer die richtige Temperatur zu haben und vor allem ist sie jederzeit dabei. Als stillende Mutter wirst du niemals das Problem haben, kein Fläschchen für dein Kleines bereitzuhaben!

Dazu kommt, dass du mit deinem Zwerg einen engen Hautkontakt beim Stillen hast. Das ist unheimlich wichtig für eure Bindung. Es fördert die gesunde Entwicklung deines Kindes und du schenkst deinem Baby deine ungeteilte Aufmerksamkeit. Außerdem ist so klar, dass du immer in der Nähe deines Kleinen bist. Das schafft Vertrauen!

Wenn wir jetzt noch genauer auf die Gesundheit gucken, sehen wir, dass es auch für die Kiefer- und spätere Zahnentwicklung gut ist. Dadurch, dass es ordentlich saugt, entstehen starke Lippen-, Kiefer- und Zungenmuskeln. Wir haben doch alle das Bild eines gut genährten Stillbabys vor Augen, dass eine so große Backenmuskulatur hat, dass es kaum noch die Augen öffnen kann!

Doch nicht nur für dein Kind ist das Stillen gut. Es gibt Studien, die besagen, dass stillende Mütter ein geringeres Risiko haben, an Brustkrebs zu erkranken. Na, wenn das mal kein Argument ist!

 

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Wie lange soll man Stillen?

Die Weltgesundheits-Organisation WHO empfiehlt eine Stilldauer von mindestens sechs Monaten. Im Zweifel gilt aber: Höre auf deinen Körper! Du musst dich mit der Situation wohlfühlen, ebenso wie dein Baby. Denn artet das Stillen in Stress aus, sind die positiven Aspekte schnell vorbei.

Wenn das Stillen nicht sofort klappt und du Fragen hast, kannst du dich an deine Hebamme oder eine Stillberaterin wenden. Geburtskliniken und Hebammen können dir einen Kontakt zu einer Stillberaterin herstellen. Probiere auch unsere Stilltipps aus.

 

Stillen im Job?

Wenn du nach der Geburt relativ schnell wieder ins Berufsleben einsteigst, hast du ein Anrecht auf Stillpausen. Das Mutterschutzgesetz gewährt dir entweder zwei mal am Tag eine halbe Stunde zum Stillen oder einmal am Tag eine Stunde. Für diese Zeit darf dir kein Gehalt abgezogen werden, Stillpausen müssen vom Arbeitgeber ohne Verdienstausfall akzeptiert werden. Wenn dein Arbeitgeber sich beschwert, kannst du dich auf das Mutterschutzgesetz berufen. Bei wirklichem Interesse interessieren ihn vielleicht auch die gesundheitlichen Konsequenzen die eintreten können, wenn du deine Brust nicht entlastest: Milchstau, Entzündungen und geschwollene Brust oder gar eine Mastitis.

Ich stille, aber mein Kind nimmt ab!

Das ist völlig normal! Es ist absolut natürlich, dass ein Baby in den ersten Tagen bis zu 10% seines Gewichts abnimmt. Das hat absolut nichts damit zu tun, dass du stillst und deine Milch möglicherweise nicht fetthaltig genug ist. Normalerweise nimmt dein Kind das alles in den nächsten zwei Wochen wieder zu.

Tipps und Tricks zum Stillen

Damit dir das Stillen so leicht wie möglich fällt und du unnötige Probleme vermeiden kannst, haben wir dir ein paar Tipps zum Stillen zusammengefasst:

Stilltipp 1: Die Stillposition – Mache es dir bequem

Während des Stillens solltest du es dir möglichst bequem machen. Dein Kind wird manchmal fast eine Stunde brauchen, bis es fertig ist mit dem Trinken, das kann für dich ermüdend und anstrengend sein. Rückenprobleme sind nicht selten eine FOlge einer schlechten Stillposition.

Stilltipp 2: Mit Schaukelmöbeln beruhigst du dein Baby beim Stillen

Viele Mütter nutzen einen Schaukelstuhl oder einen Sitzsatz zum Stillen. Der Schaukelstuhl hat den Vorteil, dass du in ihm auch mit deinem Baby wippen kannst, wenn es beruhigt werden muss.

Wenn du dir nicht extra neue Möbel zulegen möchtest, kannst du deine normalen Möbel auch modifizieren und zum Schaukeln bringen. Es gibt Anbieter wie zum Beispiel „Schaukelding“, die Kufen für Möbelstücke anfertigen und Schaukelmöbel daraus machen. Das erspart die Neuanschaffung und die Möbelstücke können nach der Stillzeit und Schreiphase weiter verwendet werden. Schau doch mal bei Schaukelding rein, dort findest du vielleicht eine stylische Möglichkeit, es dir im Babyzimmer bequem zu machen.

So kannst du deinen Lieblingssessel auch als Schaukelstuhl nutzen.

Mit unseren Stilltipps kannst du die Stillzeit mit deinem Baby besser genießen:

Stillhilfen

Stillhilfen

 

Stilltipp 3: Ruhe bewahren!

Wenn du dir Zeit nimmst und dich nicht stresst, ist es sehr wahrscheinlich, dass du dein Kind problemlos stillen kannst. Es ist klar, dass ihr euch erst einmal einspielen müsst. Mit viel Ruhe und Unterstützung kann euch fast alles gelingen!

Stilltipp 4: Halte dich warm

Du wirst es vielleicht schon gemerkt haben, aber deine Brüste sind im Moment extrem temperaturempfindlich. Deshalb solltest du deinen Oberkörper warm halten und vor Luftzug schützen, auch im Sommer. Wenn du nicht aufpasst, können sich deine Brüste sonst entzünden.

Stilltipp 5: Übe das Anlegen

Es gibt nicht die eine richtige Position. Im Gegenteil. Es gibt ganz viele verschiedene Stillpositionen, gerade bei Milchstau solltest du darauf achten. Aber du solltest gucken, dass dein Baby nicht nur die Brustwarze, sondern auch den ganzen Vorhof in den Mund nimmt. Die Brustwarze sollte den hinteren, weichen Teil des Gaumens berühren. Wenn sie weiter vorne im Mund deines Babys ist, kann es sein, dass es sie aufbeißt, denn dazu benötigt es keine Zähne. Um diese schmerzhafte Erfahrung zu vermeiden, solltest du immer genau hinsehen. Zudem sollte sich dein Baby mit dem kompletten Körper an dich schmiegen.

Wenn durch einen Milchstau schon eine Verhärtung in der Brust entstanden ist, ist es sinnvoll, dass das Baby beim Stillen mit dem Unterkiefer auf diese Stelle drückt. Dadurch löst sich der Stau oft auf.

Stilltipp 6: Die richtige Stillposition

Stillen im Liegen - Entspannte Haltung für Mutter und Kind

Stillen im Liegen – Entspannte Haltung für Mutter und Kind

Wichtig: Nicht du kommst mit der Brust zum Baby, sondern dein Baby zu dir. Das klingt jetzt vielleicht etwas seltsam, aber du musst dein Kind eine ganze Weile stillen. Wenn du dich zu deinem kleinen Sonnenschein beugst, wirst du über kurz oder lang mit Rückenschmerzen und anderen Verspannungen zu kämpfen haben. Setze dich bequem hin und polstere dann das Baby so, dass es ohne Verrenkungen an die Brust gelangen kann. Hilfreich kann dabei ein Stillkissen oder auch ein ganz normales Kissen sein.

Mit ein bisschen Übung kann man das Baby z.B. nachts auch im Liegen stillen und dabei weiter dösen.

Stilltipp 7: Wechsle die Brust regelmäßig

Du solltest deinem Baby immer beide Brüste geben. Gerade zu Beginn lässt sich sagen, dass du etwa alle 15 Minuten die Brust wechseln solltest. Damit beugst du einer Brustentzündung vor, denn auch dein Körper muss sich erst einmal daran gewöhnen. Mit der Zeit kannst du das natürlich verlängern. Sollte dein Kind später sehr oft trinken wollen (beispielsweise jede Stunde), solltest du die Zeit mit etwas Fencheltee strecken. Da dein Baby alle Stunde wahrscheinlich nur sehr wenig trinkt, bekommt es so fast nur Vormilch zu trinken. Die ist nicht sehr fetthaltig und kann abführend wirken (zu viel davon macht dann Bauchweh). Es dauert eine Weile, bis die „richtige“ Milch kommt, weshalb dein Kind schon länger als ein paar Minuten trinken sollte. Wenn sich deine Brüste daran gewöhnt haben, bietet es sich deshalb an, erst eine Brust „komplett zu trinken“, bevor du die zweite gibst. Wenn du über einen längeren Zeitraum stillst, wird sich das von ganz alleine einpendeln. Viele Mütter geben später auch nur noch eine Brust pro „Mahlzeit“. Zu Beginn solltest du deine Brustwarzen jedoch langsam an die neue Aufgabe gewöhnen.

Stilltipp 8: Halte deine Brust trocken

Wie auch oben schon die Luftzüge genannt, kann Feuchtigkeit zu Entzündungen führen. Solange bei deinen Brüsten Milch ausläuft, solltest du waschbare Stilleinlagen in den BH legen. Diese sollten optimalerweise aus Wolle oder Seide sein. Es gibt aber auch gute Einwegprodukte, die das lästige Waschen sparen. Wenn die Einlagen nass sind, solltest du sie zügig wechseln. Am besten ist es natürlich, wenn du deine Brustwarzen nach dem Stillen an der Luft trocknen lässt. Etwas Muttermilch auf der Brustwarze antrocknen lassen, soll gegen schmerzende Brustwarzen helfen, bzw. ihnen vorbeugen.

Stilltipp 9: Frage nach Hilfe, wenn du sie benötigst

Klar, du denkst dir sicherlich, wie dir andere Menschen dabei helfen sollen, wenn du Probleme dabei hast, dein Kind zu stillen. Es gibt jedoch viele kompetente Hebammen oder Stillberater, die du um Hilfe bitten kannst und die mit dir gemeinsam auf die Suche nach den Ursachen für deine Probleme geht.

Stilltipp 10: Ernähre dich richtig

Mit diesen Tipps annst du die Stillzeit und das Stillen deines Babys genießen und deinem baby näher kommen. Worauf du auch achten solltest, ist deine Ernährung. Immerhin ernährst du dein Baby mit der Muttermilch und diese besteht aus dem, was du isst. Schau doch mal in unserem Artikel über Ernährung in der Stillzeit nach, was du während der Stillzeit essen solltest.

Nadine Gellner

Nadine Gellner

Hebamme und Mutter von drei Kindern

"Meine drei Kinder fordern mich oft, aber sie sind für mich das Wichtigste auf der Welt. Die Arbeit als Hebamme und das Mutter-sein ergänzen sich gut: Erfahrungen aus dem einen Bereich helfen auch im Anderen weiter. Gerade Erstlingsmütter sind sehr unsicher und machen auch mal Fehler. Hierbei zu helfen und zu unterstützen ist eine tolle Aufgabe."

Auf BabySOS betreut Nadine die Bereiche "Umgang mit dem Kind" und "Infos für Mütter".

 

Bild: Weiterbildung mit Kind

Du möchtest deine Elternzeit für eine Weiterbildung nutzen? Vielleicht sogar deinen Schulabschluss nachholen?
In unserem Artikel "Weiterbildung mit Kind" erfährst du mehr zum Thema Fortbildung!

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