Mastitis – Symptome & Behandlung

Ein Milchstau kann sich schnell zu einer Mastitis (Mastits pueperalis) entwickeln. Die Übergänge sind quasi fliessend. Beobachte deinen Körper, dann fallen dir Probleme schneller auf.

Was ist eine Mastitis?

Solltest du deinen Milchstau ignorieren oder nicht ausreichend behandeln, kann es zu einer sogenannten Mastitis kommen. Dies ist die Steigerung und mit noch mehr Krankheitserscheinungen verbunden. Die Symptome sind stärker und die Erkrankung ist gefährlicher. Eine Mastitis in der Zeit des Wochenbetts nennt der Mediziner „Mastits pueperalis“. Entwickelt sie sich erst nach dem Wochenbett, lautet de Fachbegriff „Mastits non pueperalis“

 

Ursachen einer Mastitis

Solltest du einen Milchstau gehabt haben, ohne ihn zu behandeln, kann es passieren, dass er sich zu einer Mastitis entwickelt. Genauere Gründe der Brustentzündung sind:

Zu viel Milch in der Brust

Zu viel Milch in der Brust wird in das umliegende Gewebe gedrängt. Das führt dazu, dass sich das Immunsystem einschaltet, da es denkt, dass es etwas bekämpfen muss. Somit entsteht eine Brustentzündung.

Risse an der Brustwarze

Durch sogenannte Rhagaden, Risse, können Keime in den Körper eindringen und eine Mastitis verursachen.

Mastitis durch Eisenmangel oder Überlastung

Wie schon oben erwähnt, kannst du Probleme beim Stillen bekommen, wenn du dir zu viel aufhalst. Doch auch Eisenmangel kann eine schlechte Abwehr von Infekten bewirken. Das passiert meistens erst nach einigen Wochen.

Bild: BabySOS Touch-Icon

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Symptome einer Mastitis

Die Symptome einer Mastitis unterscheiden sich zu denen bei einem Milchstau kaum.

Zu den Symptomen bei einer Mastitis gehören:

  • Erhöhte Temperatur (Fieber)
  • starke Kopf- und Gliederschmerzen
  • Schüttelfrost

Diese Symptome sind nur die typischsten und treten fast immer bei einer Mastitis auf.

Der Unterschied zu einem Milchstau mit entzündeter Brust ist der, dass das Fieber deutlich höher steigt und die Schmerzen stärker sind. Solltest du eine Mastitis haben oder vermuten, musst du dich unbedingt an einen Arzt oder eine Hebamme wenden, damit ihr gemeinsam überlegen könnt, welche Therapie angebracht ist.

 

Behandlung von Mastitis: Was kannst du tun?

Du solltest alles beachten, was du auch bei einem Milchstau tun solltest. Allerdings gibt es bei einer Mastitis noch zusätzlich ein paar therapeuthische Maßnahmen, die du ergreifen musst. Suche definkitiv einen Arzt auf, denn eine Mastitis ist eine ernst zu nehmende Krankheit.

Absolute Bettruhe!

Solltest du hohes Fieber haben, wirst du es wahrscheinlich von alleine tun, aber du solltest auf jeden Fall im Bett bleiben. Wenn du dich zu viel bewegst, verteilen sich die Keime schneller im Körper und es dauert länger, bis es dir wieder besser geht.

Brust regelmäßig leeren

Auch wenn die Mastitis dir Schmerzen bereitet, solltest du am besten dein Kind stillen. Sollte das nicht gehen, kannst du deine Brust von Hand leeren. Wichtig ist, dass du genügend Milch ablässt, um den Druck zu verringern. Alle zwei Stunden ist der empfohlene Zeitraum, der dir Linderung verschaffen wird.

Antibiotikum bei Mastitis

Wenn es dir nach 24 Stunden noch nicht besser geht oder deine Symptome am Ende noch schlimmer werden, kann dir dein Arzt ein Antibiotikum verschreiben. Du solltest unbedingt darauf achten, dass es dafür geeignet ist, dass du weiterhin stillen kannst. Ein normales Antibiotikum, etwa von deiner letzten Grippe, eignet sich bei einer Mastits pueperalis nicht! Dieses kann durch die Muttermilch von deinem Baby aufgenommen werden und ihm Schaden.

Viel Flüssigkeit

Du solltest bei einer Mastits auf keinen Fall weniger trinken als sonst. Gerade, wenn du Fieber hast, ist es wichtig, dass du genug Flüssigkeit zu dir nimmst. Wenn du viel trinkst, wird auch deine Brust „durchgespült“. Eine Mastitis ist eine starke Entzündung und bei Entzündung gilt allgemein die Devise: Wasser und Tee helfen!

Schmerzmittel gegen die Symptome

Sollte deine Mastitis derat schmerzhaft sein, dass es nicht anders gehen, kannst du deinen Arzt um ein Schmerzmittel bitten. Denke auch hier daran, dass es beim Stillen genommen werden darf. Nicht jedes Schmerzmittel ist in der Stillzeit geeignet!

Hol dir Hilfe im Haushalt

Du brauchst Bettruhe! Das heißt auch, dass du in dieser Zeit keinen Haushalt schmeißen kannst. Sollte dein Partner oder andere Familienmitglieder keine Zeit dafür haben, kann dir dein Arzt auch eine Haushaltshilfe für die Zeit verschreiben.

 

Nebeneffekte bei einer Mastitis

Solltest du trotz einer Mastitis dein Kind weiter stillen: Chapeau!
Allerdings kann es sein, dass dein Baby dann nicht mehr richtig trinkt. Durch die Mastitis kann die Milch salzig schmecken, weshalb sie deinem Kleinen vielleicht nicht mehr schmeckt. Dadurch ergibt sich ein ganz anderes Problem beim Stillen: Dein Baby verweigert die versalzene Milch! In diesem Fall solltest du ihm die andere Brust geben und die betroffene Brust ein paar Tage abpumpen.

Nadine Gellner

Nadine Gellner

Hebamme und Mutter von drei Kindern

"Meine drei Kinder fordern mich oft, aber sie sind für mich das Wichtigste auf der Welt. Die Arbeit als Hebamme und das Mutter-sein ergänzen sich gut: Erfahrungen aus dem einen Bereich helfen auch im Anderen weiter. Gerade Erstlingsmütter sind sehr unsicher und machen auch mal Fehler. Hierbei zu helfen und zu unterstützen ist eine tolle Aufgabe."

Auf BabySOS betreut Nadine die Bereiche "Umgang mit dem Kind" und "Infos für Mütter".

Mit unseren Stilltipps kannst du die Stillzeit mit deinem Baby besser genießen:

Stillhilfen

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Quellenangabe:

Wir recherchieren die auf BabySOS zur Verfügung gestellten Informationen sorgfältig in verschiedenen Quellen. Unser Anliegen dabei ist es, dir Infos verständlich und ohne "Ärzte-Deutsch" zur Verfügung zu stellen.

Für diesen Artikel wurden, neben dem Fachgespräch mit unserer Hebamme, verschiedene schriftliche Quellen genutzt, darunter:

  • 1) Babys erstes Jahr: Essen, Schlafen, Pupsen - Baby Entwicklung und Erziehung; Ulrike Steiner, Independently Published, 2018
  • 2) Baby-Entwicklung: so fördern Sie Ihr Kind in den ersten 24 Monaten; Claire Halsey, München Dorling Kindersley, 2011
  • 3) Baby Entwicklung - Erziehung und Entwicklung im ersten Jahr
  • 4) Guter Hoffnung - Hebammenwissen für Mama und Baby Naturheilkunde und ganzheitliche Begleitung
  • 5) Hebammen-Gesundheitswissen; Silvia Höfer, Nora Szasz, München GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH 2012
  • 6) Berthold Koletzko (Hrsg.), Kinder- und Jugendmedizin, 14. Auflage, Springer Medizin, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
  • Hans G. Schlack, Motorische Entwicklung im frühen Kindesalter, 2012